360 Grad - Steuerberatungs- und Finanzenpodcast für Heilberufe

360 Grad - Steuerberatungs- und Finanzenpodcast für Heilberufe

Durchblick im Steuer- und Finanzendschungel

Noch Vermögensverwaltung oder doch schon Gewerbebetrieb?

Noch Vermögensverwaltung oder doch schon Gewerbebetrieb?

Einkünften zur reinen Vermögensverwaltung und damit Einkünften aus Vermietung und Verpachtung. Steuerlich ist diese Frage z. B. bei einem späteren Verkauf wichtig. Denn steuerfrei ist dieser nach 10 Jahren nur im Rahmen der privaten Vermögensverwaltung möglich. Zudem unterliegen gewerbliche Einkünfte auch noch der Gewerbesteuer. Die Grenze von der privaten Vermögensverwaltung zum Gewerbebetrieb kann insbesondere dann überschritten werden, wenn eine Vielzahl hoteltypischer Zusatzleistungen angeboten wird.

Einmalzahlung kann für Kostenbeteiligung bei doppelter Haushaltsführung ausreichen

Heutzutage ist es für viele Menschen normal, zur Arbeit zu pendeln. Besonders junge Menschen oder Berufsanfänger wohnen in Zeiten hoher Mietpreise jedoch oft noch bei ihren Eltern. Doch wenn der Weg zur Arbeit zu weit ist, stellt eine Zweitwohnung am Arbeitsort oft die pragmatische Lösung dar. Unter welchen Voraussetzungen in diesem Fall eine doppelte Haushaltsführung steuerlich anerkannt werden kann, hat der Bundesfinanzhof (BFH) in seiner Entscheidung vom 12. Januar 2023 (VI R 39/19) präzisiert.

Entlastung bei der Pflegeversicherung für große Familien

Das Bundesverfassungsgericht hat im April 2022 entschieden, dass die von der Kinderzahl unabhängige gleiche Beitragsbelastung von Eltern zu einer verfassungsrechtlich nicht gerechtfertigten Ungleichbehandlung in der sozialen Pflegeversicherung führt. Zeitgleich haben Deutschlands höchste Richter dem Gesetzgeber aufgegeben, bis zum 31. Juli 2023 eine Neuregelung zu treffen. Mit dem Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz (PUEG) ist eine solche Neuregelung zum 1. Juli 2023 geplant.

Private Veräußerungsgeschäfte

Um ein privates Veräußerungsgeschäft im Vorfeld sicher zu vermeiden, sollte eine unentgeltliche Überlassung ausschließlich an Kinder erfolgen, für die ein Kinderfreibetrag beansprucht werden kann. Hier ist aber der Einzelfall entscheidend (so BFH aus 2022 und 2023). Die Überlassung an andere Angehörige und an fremde Personen sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Ist dies nicht möglich, sollte die Veräußerung nach Möglichkeit außerhalb der 10-Jahres-Frist erfolgen.

Kosten für exklusive Abschiedsfeier nicht abziehbar

Wer sich lange Jahre um sein Unternehmen verdient gemacht hat, möchte verständlicherweise auch seinen Eintritt in den Ruhestand gebührend feiern. Doch wenn der Rahmen der Feier sich deutlich von einer gewöhnlichen Feierlichkeit abhebt, kann das Finanzamt den steuerlichen Abzug als Werbungskosten versagen, wie eine kürzlich ergangene Entscheidung des Finanzgerichts Nürnberg (3 K 51/22) zeigt.

Ausbildungskosten steuerlich geltend machen

Bei der beruflichen Aus- und Fortbildung fallen oftmals beträchtliche Kosten an, die von Arbeitnehmern und denen, die es werden wollen, auch steuerlich als Werbungskosten oder Sonderausgaben geltend gemacht werden können.

Deutschlandticket ab Mai 2023

Am 31. März 2023 wurde das bundesweite Ticket im Nahverkehr verabschiedet. Das Deutschlandticket gilt ab 1. Mai 2023 zum Einführungspreis von 49 Euro im monatlich kündbaren digitalen Abonnement. Laut Gesetzesbegründung ist das Ziel, die Attraktivität des Regionalverkehrs zu steigern, einen Anreiz zum Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr zu schaffen, Energie zu sparen und Bürgerinnen und Bürger finanziell zu entlasten. Der Bundesrat hat im Gesetzgebungsverfahren auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Finanzierung dauerhaft zu sichern. Bisher ist nur für die Finanzierung im Jahr 2023 gesorgt. Somit sind Preiserhöhungen ab dem Jahr 2024 denkbar. Das Deutschlandticket ist, anders als noch das 9-Euro-Ticket, ein Alternativangebot zu den bisherigen Tarifen.

Praxen mit extrem hohem Stromverbrauch erhalten zusätzlich Finanzhilfen

Arztpraxen mit besonders hohem Energieverbrauch werden 2023 zusätzlich entlastet. Damit sollen übermäßige Ausgaben aufgrund der stark gestiegenen Strompreise kompensiert werden. Auf die Sonderregelung haben sich die KBV und der GKV-Spitzenverband geeinigt (vgl. EBM-Beschluss vom 29.03.2023)

Inflationsausgleichsprämie

Seit dem 26.10.2022 können Arbeitgeber ihren Beschäftigten steuer- und abgabenfrei einen Geldbetrag von bis zu 3.000,00 Euro gewähren. Das ist die sogenannte Inflationsausgleichsprämie. Nachfolgend Fragen und Antworten zu dieser Prämie.

Stand des Beitrags: 15. März 2023